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05. Januar 2024

Budget für Arbeit: Mit Selbstbewusstsein ans Ziel gekommen

Ihr Ziel hatte Christine Kromm stets genau vor Augen: Auf keinen Fall in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten. Mit diesem Wunsch beauftragt, machte sich der Inklusions-Coach der Lebenshilfe, Marc Wieschadlo, an die Arbeit. Gemeinsam gelang es, Christine Kromm in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. 

Der jungen Frau war schon nach ihrem Schulabschluss klar: Sie möchte auf den ersten Arbeitsmarkt. Deshalb absolvierte sie die zweijährige Maßnahme "Unterstützte Beschäftigung" beim Integrationsfachdienst (Ifd). Nachdem dies nicht zum erhofften Erfolg führte, war Christine Kromm dazu bereit in den Berufsbildungsbereich bei der Lebenshilfe einzusteigen. Allerdings stellte sie die Bedingung, dass ihr möglichst schnell eine Beschäftigung außerhalb der Werkstatt angeboten werden würde. "Mir ging die Arbeit in der Werkstatt zu langsam. Meine Geduld war zu Ende. Ich habe dann sogar die Arbeit von anderen mitgemacht", erklärt sie ihre Beweggründe, die Werkstatt wieder verlassen zu wollen. Dies gelang in Form eines Betriebspraktikums, das dann in einen Außenarbeitsplatz umgewandelt wurde. Von Oktober 2020 bis zum Juli 2022 war Christine Kromm in der Montessori-Schule in Ansbach tätig. Dort übte sie verschiedene hauswirtschaftliche Tätigkeiten aus. 

 

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Doch damit war für Christine Kromm die Reise noch nicht zu Ende. Auf Dauer kam auch ein Außenarbeitsplatz für sie nicht in Frage. Diese Entschlossenheit findet Marc Wieschadlo bewundernswert: "Christine hat nie gewartet, bis etwas passiert, sondern immer ihr Ziel verfolgt und auch die Zähne zusammengebissen, um es zu erreichen."

Der nächste Schritt war für den Inklusionscoach deshalb nach einer Festanstellung für Christine Kromm über das Budget für Arbeit (BfA) zu suchen. "Der Außenarbeitsplatz bei der Montessori-Schule war das ideale Sprungbrett für mehr", sagt er. Nachdem aber eine Anstellung über das BfA in der Schule nicht möglich war, bereitete ein Praktikum in der Betriebskantine von Oechsler den Weg. Seit August 2022 arbeitet sie hier in einer unbefristeten Festanstellung über das BfA. 

Dort ist sie in Teil eines Küchenteams, das aus vier Personen besteht. Zu ihren Aufgaben gehört es, belegte Semmeln und Brote für das Personal herzurichten. Rund 1.200 Mitarbeitende sind am Ansbacher Oechsler-Standort beschäftigt, die größtenteils im Drei-Schicht-Betrieb arbeiten. Dazu kommt noch die Gästebewirtung, die fast täglich anfällt. Außerdem befüllt und entleert Christine Kromm regelmäßig die Spülmaschine. Ihre Arbeitszeiten sind täglich von 06:45 bis 13:15 Uhr. 

Ursprünglich hatte sich Christine Kromm eine Tätigkeit in der Produktion von Oechsler vorgestellt. Doch jetzt möchte sie im Küchenteam bleiben. "Ich fühle mich wohl hier. Es sind alle cool und ich habe drei Muttis dazubekommen. Ich liebe meine Arbeit", strahlt Christine Kromm. 

Auch die Küchenchefin Britt Heidt ist sehr mit ihr zufrieden. "Christine ist immer pünktlich und zuverlässig. Alles was sie täglich macht, kann sie sehr gut", so die Küchenchefin. Kurz vor Beginn ihrer Tätigkeit bei Oechsler schaffte Christine Kromm auch ihren Führerschein, den sie brauchte, um zu ihrem zukünftigen Arbeitsplatz zu kommen. Ihren Eltern ist die junge Frau sehr dankbar. Sie hätten sie bei jedem Schritt unterstützt, erzählt Kromm. Dennoch: Ihr nächstes Ziel ist, noch selbstständiger zu werden und von Zuhause auszuziehen.

Zu Christine Kromms Aufgaben gehört es regelmäßig den Snack-Automaten der Firma Oechsler aufzufüllen.
Die Zusammenarbeit im kleinen Team funktioniert sehr gut. Auch um die Spülmaschinen kümmert sich Christine Kromm regelmäßig. Küchenchefin Britt Heidt unterstützt sie dabei.
Inklusions-Coach Marc Wieschadlo besucht Christine Kromm an ihrem Arbeitsplatz. Küchenchefin Britt Heidt (hinten links) und deren Vorgesetzte aus der Personalabteilung, Sabrina Ascherl, fungieren als Ansprechpartner.
05. Januar 2024

Neue Freizeitangebote für Menschen mit Beeinträchtigung

Ansbach – Die Offenen Hilfen der Lebenshilfe Ansbach haben ihr neues Freizeit- und Bildungsprogramm für Menschen mit Beeinträchtigung vorgelegt. Die Angebote für das erste Halbjahr 2024 enthalten zahlreiche Ausflüge, Kurse und sportliche Aktivitäten für Menschen mit Beeinträchtigung.

Unterstützt wird die Arbeit der Offenen Hilfen von der Stiftung Lebenshilfe Ansbach. Ziel der Stiftung ist es, Menschen mit Behinderung eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Dies beinhaltet auch die Freizeitgestaltung sowie die Schaffung von Bildungsmöglichkeiten. Im letzten Sommer fanden zum Beispiel Schnupper- und Einsteigerkurse in die digitale Welt für Menschen mit Beeinträchtigung statt. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Stiftung konnten diese Kurse für die Teilnehmenden komplett umsonst angeboten werden.

 

 

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Auch die aktuellen Angebote können dank der Stiftung zu einem günstigeren Preis angeboten werden. Viele Aktivitäten sind barrierefrei. Der Transport zu Ausflügen erfolgt über behindertengerechte Fahrzeuge. Die Angebote sind vielfältig und reichen von Kegeln, Discoabenden, Faschingsfeiern, Koch- und Backgruppen bis hin zu Stadt-Ausflügen.

Neu ist, dass auch am Standort in Dinkelsbühl im Haus des Gemeinschaftlichen Wohnen Veranstaltungen besucht werden können. Im Feierabend-Treff können Interessierte beispielsweise bei Yoga entspannen, basteln oder gemeinsam kochen. Die Angebote sind für alle offen. 

Die Freizeitangebote werden auch von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt. Vor allem für den Raum Dinkelsbühl und Feuchtwangen ist die Lebenshilfe noch auf der Suche nach Interessierten, die Menschen mit Beeinträchtigung in ihrer Freizeit begleiten möchten. Dabei können auch eigene Interessen eingebracht werden, zum Beispiel in Form von Kursen oder sportlichen Aktivitäten. Auch eine Aufwandspauschale wird gezahlt. Die Offenen Hilfen stehen für Informationen gerne zur Verfügung (ehrenamt(at)lebenshilfe-ansbach.de, 09851 55055600).

Die Freizeitangebote sowie Anmeldeformulare sind online abrufbar unter www.lebenshilfe-ansbach.de/wohnen-und-leben/freizeit-und-bildung.html. Wer ein gedrucktes Exemplar möchte oder weitere Informationen, kann sich an die Offenen Hilfen wenden (0981 4663 1701, freizeitundbildung@lebenshilfe-ansbach.de).

Die unterschiedlichen Funktionen eines Smartphones standen im Mittelpunkt der Einsteigerkurse in die digitale Welt.
Auf dem Biohof der Familie Fischer.
29. September 2023

Lebenshilfe Ansbach: „Vom Kind bis zum Senior für die Menschen da“

Ansbach – Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr kamen in dieser Woche die Mitglieder der Lebenshilfe Ansbach zusammen. Hintergrund war die Vorstellung des Geschäftsberichtes sowie die Wahl des Vorstands. Dieser wird allerdings nur bis zum Jahresende in dieser Funktion tätig sein. Ab dem 01. Januar 2024 wird der Vorstand automatisch zum Aufsichtsrat.

Hintergrund ist eine grundlegende Veränderung der Gesellschaftsform der Lebenshilfe Ansbach. Bereits im Februar diesen Jahren stimmten die Mitglieder ohne Gegenstimme einer Satzungsänderung zu. Kernpunkt der neuen Satzung ist die Trennung des operativen Geschäfts von der Kontrolle, die zukünftig von einem ehrenamtlichen Aufsichtsrat übernommen wird.

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Das operative Geschäft abzugeben werde ein großer Lernprozess für den Vorstand, betonte Kurt Unger, der Vorsitzende der Lebenshilfe Ansbach. Neben der Kontrollfunktion werde man sich stärker der zukünftigen, strategischen Ausrichtung der Lebenshilfe Ansbach widmen. Die neue Gesellschaftsform sei aber der richtige Weg für ein Sozialunternehmen von der Größe der Lebenshilfe Ansbach, so Unger.

Auch im vergangenen Geschäftsjahr wurden mit dem Bezug des Gemeinschaftlichen Wohnen in Dinkelsbühl sowie einem Arbeitsangebot in der Stadt, dem WestWerk, neue Meilensteine gesetzt. In Herrieden steht der Bau einer inklusiven Kindertageseinrichtung mit Schulvorbereitender Einrichtung und der Ersatzneubau des Gemeinschaftlichen Wohnen bevor. Die Nachfrage nach Angeboten der Lebenshilfe im Kinderbereich, wie beispielsweise der Frühförderung, steigt kontinuierlich an. Das Familienzentrum KiM in Feuchtwangen hat sich mit einem vielfältigen Angebot für Eltern und Kinder etabliert. Dank Förderung durch die Aktion Mensch aber auch Zuwendungen durch die Stiftung Lebenshilfe Ansbach sind viele zusätzliche Projekte und Maßnahmen erst möglich geworden. „Die Lebenshilfe ist vom Kind bis zum Senior für die Menschen da“, betonte der Vorsitzende Kurt Unger.

Das Geschäftsjahr 2022 war noch von Corona geprägt, deutlich wurde dies an den erhöhten Ausgaben, vor allem im Personalbereich, welche die Lebenshilfe zu schultern hatte. Dennoch stand unter dem Strich ein positives Gesamtergebnis. Kurt Unger betonte, dass ein gutes wirtschaftliches Ergebnis die Voraussetzungen schaffe, um „unserem Auftrag gerecht zu werden“. „Die Jahresergebnisse aus den letzten vier Jahren geben uns die Möglichkeit, unsere Angebote auszuweiten und zu verbessern“, sagte Kurt Unger.

Eines dieser Angebote ist der Betreuungsverein, der bereits seit fünf Jahren existiert. Die hauptamtliche rechtliche Betreuerin Maike Holz gab auf der Mitgliederversammlung einen kurzen Überblick über die grundlegenden Änderungen im Betreuungsrecht. Menschen, die einen rechtlichen Betreuer brauchen, sollen in erster Linie möglichst eigenständig ihre Angelegenheiten regeln. Der Betreuer soll nur tätig werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Die neue Wunschfeststellungspflicht besagt, dass der Betreuer sich stets nach den Wünschen des Betreuten richten muss. Nur wenn dem Betreuten erhebliche Gefahr droht oder bei fehlendem freien Willen sind Ausnahmen zulässig. Da die neuen Regelungen im Betreuungsgesetz sowohl ehrenamtliche Betreuer als auch Fremdbetreuer vor große Herausforderungen stellen können, ist der Betreuungsverein für alle Fragen und Probleme ansprechbar. Im Rahmen einer Beratungs- und Unterstützungsvereinbarung erhalten Betreuer einen festen Ansprechpartner im Betreuungsverein, können an Schulungen teilnehmen oder die Betreuung kurzzeitig an den Verein abgeben.

Auf der Mitgliederversammlung standen außerdem die Ergebnisse aus dem Geschäftsjahr 2022 im Mittelpunkt. Christian Leupold von der Wirtschaftsprüferfirma Rödl & Partner stellte die wirtschaftlichen Kennzahlen vor und empfahl den Mitgliedern die Entlastung des Vorstands, die auch angenommen wurde.

Zwei Mitglieder des Vorstandes verabschiedeten sich außerdem von ihren Ämtern. Friedrich Zorn, der bislang stellvertretender Vorsitzender war, gab sein Amt auf. Er war bereits seit 28 Jahren im Vorstand der Lebenshilfe aktiv. Günther Schühlein verabschiedete sich aus dem Vorstand für den er 18 Jahre tätig war. Die Vorstandmitglieder wurden mit der Ehrennadel in Gold der Lebenshilfe Ansbach für ihr großes Engagement ausgezeichnet.

An ihre Stellen werden Fritz Weber und Karl Wiebel treten, die beide der Lebenshilfe durch Angehörige, die vom Verein unterstützt werden, verbunden sind. Die Neuwahl des Vorstandes wurde von den Mitgliedern angenommen. Im Amt des Vorstands bestätigt wurden Kurt Unger, der Vorsitzende der Lebenshilfe Ansbach, Hans Popp als Stellvertreter, Gerd Behlert als Kassenwart, sowie Margit Fragner und Uta Kubaschek-Arz als Beisitzerinnen.

Kurt Unger verabschiedete Friedrich Zorn (links) und Günther Schühlein (rechts) von ihrem Amt im Vorstand der Lebenshilfe. Sie erhielten die goldene Ehrennadel der Lebenshilfe als Dank für ihren großen Einsatz für die Lebenshilfe.
Kurt Unger, Uta Kubaschek-Arz, Hans Popp, Gerd Behlert und Margit Fragner (von links) bleiben im Vorstand der Lebenshilfe aktiv. Neu dazugekommen sind Karl Wiebel und Fritz Weber (nicht im Bild).
50 Mitglieder waren der Einladung zur Mitgliederversammlung gefolgt, die in Brodswinden stattfand.

Spende der VR-Banken für die Lebenshilfe Ansbach

Ansbach – Die VR-Banken in Stadt und Landkreis Ansbach setzen ein starkes Zeichen für soziales Engagement, indem sie der Lebenshilfe Ansbach eine großzügige Spende in Höhe von 2000 Euro zukommen lassen. Die Übergabe erfolgte persönlich durch den Kreisvorsitzenden, Hermann Meckler, in der Geschäftsstelle in Brodswinden.

Hermann Meckler betonte bei der Übergabe die Wichtigkeit der Unterstützung und äußerte sein Vertrauen, dass die Spende bei der Lebenshilfe in besten Händen sei. Kurt Unger, Vorsitzender der Lebenshilfe Ansbach, sowie Geschäftsführer Michael Breuker nutzten die Gelegenheit, den Besucher über die vielfältigen Projekte zu informieren, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.

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Die Stiftung Lebenshilfe Ansbach engagiert sich intensiv für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung und fördert diverse Maßnahmen wie den Familienunterstützenden Dienst, Reittherapie für Kinder sowie Freizeit- und Bildungsangebote. Im vergangenen Sommer wurden beispielsweise kostenfreie Kurse angeboten, um Menschen mit Beeinträchtigung einen sicheren und selbstbewussten Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen.

Kurt Unger drückte seinen Dank gegenüber Kreisvorsitzendem Hermann Meckler aus und würdigte die langjährige Unterstützung der VR-Banken, die nicht nur finanzielle Mittel bereitstellen, sondern auch die Anschaffung von Fahrzeugen ermöglichten.

Michael Breuker, Hermann Meckler und Kurt Unger (von links).