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29. September 2023

Lebenshilfe Ansbach: „Vom Kind bis zum Senior für die Menschen da“

Ansbach – Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr kamen in dieser Woche die Mitglieder der Lebenshilfe Ansbach zusammen. Hintergrund war die Vorstellung des Geschäftsberichtes sowie die Wahl des Vorstands. Dieser wird allerdings nur bis zum Jahresende in dieser Funktion tätig sein. Ab dem 01. Januar 2024 wird der Vorstand automatisch zum Aufsichtsrat.

Hintergrund ist eine grundlegende Veränderung der Gesellschaftsform der Lebenshilfe Ansbach. Bereits im Februar diesen Jahren stimmten die Mitglieder ohne Gegenstimme einer Satzungsänderung zu. Kernpunkt der neuen Satzung ist die Trennung des operativen Geschäfts von der Kontrolle, die zukünftig von einem ehrenamtlichen Aufsichtsrat übernommen wird.

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Das operative Geschäft abzugeben werde ein großer Lernprozess für den Vorstand, betonte Kurt Unger, der Vorsitzende der Lebenshilfe Ansbach. Neben der Kontrollfunktion werde man sich stärker der zukünftigen, strategischen Ausrichtung der Lebenshilfe Ansbach widmen. Die neue Gesellschaftsform sei aber der richtige Weg für ein Sozialunternehmen von der Größe der Lebenshilfe Ansbach, so Unger.

Auch im vergangenen Geschäftsjahr wurden mit dem Bezug des Gemeinschaftlichen Wohnen in Dinkelsbühl sowie einem Arbeitsangebot in der Stadt, dem WestWerk, neue Meilensteine gesetzt. In Herrieden steht der Bau einer inklusiven Kindertageseinrichtung mit Schulvorbereitender Einrichtung und der Ersatzneubau des Gemeinschaftlichen Wohnen bevor. Die Nachfrage nach Angeboten der Lebenshilfe im Kinderbereich, wie beispielsweise der Frühförderung, steigt kontinuierlich an. Das Familienzentrum KiM in Feuchtwangen hat sich mit einem vielfältigen Angebot für Eltern und Kinder etabliert. Dank Förderung durch die Aktion Mensch aber auch Zuwendungen durch die Stiftung Lebenshilfe Ansbach sind viele zusätzliche Projekte und Maßnahmen erst möglich geworden. „Die Lebenshilfe ist vom Kind bis zum Senior für die Menschen da“, betonte der Vorsitzende Kurt Unger.

Das Geschäftsjahr 2022 war noch von Corona geprägt, deutlich wurde dies an den erhöhten Ausgaben, vor allem im Personalbereich, welche die Lebenshilfe zu schultern hatte. Dennoch stand unter dem Strich ein positives Gesamtergebnis. Kurt Unger betonte, dass ein gutes wirtschaftliches Ergebnis die Voraussetzungen schaffe, um „unserem Auftrag gerecht zu werden“. „Die Jahresergebnisse aus den letzten vier Jahren geben uns die Möglichkeit, unsere Angebote auszuweiten und zu verbessern“, sagte Kurt Unger.

Eines dieser Angebote ist der Betreuungsverein, der bereits seit fünf Jahren existiert. Die hauptamtliche rechtliche Betreuerin Maike Holz gab auf der Mitgliederversammlung einen kurzen Überblick über die grundlegenden Änderungen im Betreuungsrecht. Menschen, die einen rechtlichen Betreuer brauchen, sollen in erster Linie möglichst eigenständig ihre Angelegenheiten regeln. Der Betreuer soll nur tätig werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Die neue Wunschfeststellungspflicht besagt, dass der Betreuer sich stets nach den Wünschen des Betreuten richten muss. Nur wenn dem Betreuten erhebliche Gefahr droht oder bei fehlendem freien Willen sind Ausnahmen zulässig. Da die neuen Regelungen im Betreuungsgesetz sowohl ehrenamtliche Betreuer als auch Fremdbetreuer vor große Herausforderungen stellen können, ist der Betreuungsverein für alle Fragen und Probleme ansprechbar. Im Rahmen einer Beratungs- und Unterstützungsvereinbarung erhalten Betreuer einen festen Ansprechpartner im Betreuungsverein, können an Schulungen teilnehmen oder die Betreuung kurzzeitig an den Verein abgeben.

Auf der Mitgliederversammlung standen außerdem die Ergebnisse aus dem Geschäftsjahr 2022 im Mittelpunkt. Christian Leupold von der Wirtschaftsprüferfirma Rödl & Partner stellte die wirtschaftlichen Kennzahlen vor und empfahl den Mitgliedern die Entlastung des Vorstands, die auch angenommen wurde.

Zwei Mitglieder des Vorstandes verabschiedeten sich außerdem von ihren Ämtern. Friedrich Zorn, der bislang stellvertretender Vorsitzender war, gab sein Amt auf. Er war bereits seit 28 Jahren im Vorstand der Lebenshilfe aktiv. Günther Schühlein verabschiedete sich aus dem Vorstand für den er 18 Jahre tätig war. Die Vorstandmitglieder wurden mit der Ehrennadel in Gold der Lebenshilfe Ansbach für ihr großes Engagement ausgezeichnet.

An ihre Stellen werden Fritz Weber und Karl Wiebel treten, die beide der Lebenshilfe durch Angehörige, die vom Verein unterstützt werden, verbunden sind. Die Neuwahl des Vorstandes wurde von den Mitgliedern angenommen. Im Amt des Vorstands bestätigt wurden Kurt Unger, der Vorsitzende der Lebenshilfe Ansbach, Hans Popp als Stellvertreter, Gerd Behlert als Kassenwart, sowie Margit Fragner und Uta Kubaschek-Arz als Beisitzerinnen.

Kurt Unger verabschiedete Friedrich Zorn (links) und Günther Schühlein (rechts) von ihrem Amt im Vorstand der Lebenshilfe. Sie erhielten die goldene Ehrennadel der Lebenshilfe als Dank für ihren großen Einsatz für die Lebenshilfe.
Kurt Unger, Uta Kubaschek-Arz, Hans Popp, Gerd Behlert und Margit Fragner (von links) bleiben im Vorstand der Lebenshilfe aktiv. Neu dazugekommen sind Karl Wiebel und Fritz Weber (nicht im Bild).
50 Mitglieder waren der Einladung zur Mitgliederversammlung gefolgt, die in Brodswinden stattfand.
03. Januar 2023

Lebenshilfe Ansbach nicht mehr Träger der EUTB Ansbach

Die Lebenshilfe Ansbach hat die Trägerschaft der EUTB Ansbach abgegeben. Zum Jahresende hat die EUTB Ansbach ihren früheren Sitz in der Karlstraße 7 geschlossen.

Leider kann die Lebenshilfe Ansbach dieses Angebot nicht mehr aufrechterhalten, da der gemeinnützige Verein keine finanzielle Weiterbewilligung dafür bekommen hat. Das EUTB-Team bedankt sich für das Vertrauen der Klientinnen und Klienten.

Die Lebenshilfe Ansbach steht dennoch weiterhin allen Ratsuchenden zur Verfügung. Der Beratungsdienst der Lebenshilfe (BeLA) richtet sich an Menschen mit Behinderung, Menschen, die von Behinderung bedroht sind, deren Angehörige sowie rechtliche Betreuer in Stadt und Landkreis Ansbach. Das Angebot gilt für Menschen jeglichen Alters. Der BeLA berät kostenlos, unverbindlich und im Rahmen der Schweigepflicht zu allen Fragen rund um das Thema Behinderung. Im Detail geht es beispielweise um Ansprüche und Leistungen, rechtliche und finanzielle Fragen und Unterstützung im Umgang mit Ämtern und Behörden. Der BeLA befindet sich im TREFFPUNKT Lebenshilfe in der Karlstr. 7 in Ansbach. Telefon 0981 4663 1700, beratung@lebenshilfe-ansbach.de.

Beratungsdienst der Lebenshilfe Ansbach (BeLA)
 

26. Juli 2022

Neues Arbeitsangebot in Dinkelsbühl

Im August geht das WestWerk in Dinkelsbühl an den Start. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Das WestWerk ist ein Projekt der Westmittelfränkischen Lebenshilfe Werkstätten GmbH. Verantwortlich ist die Werkstatt in Feuchtwangen. Insgesamt werden dort Arbeitsplätze für 24 Menschen mit Behinderung geschaffen.

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Die Renovierungsarbeiten im Gebäudekomplex in der Luitpoldstraße sind mittlerweile abgeschlossen. Insgesamt steht eine Fläche von 800 Quadratmetern zur Verfügung. Früher befanden sich in den Räumlichkeiten ein Drogeriemarkt und ein Lebensmitteldiscounter. Optimal für die Lebenshilfe, denn es sind zahlreiche Parkmöglichkeiten vorhanden.

Das Beschäftigungsprojekt soll innovative Arbeitsplätze bieten. Im vorderen Bereich des Gebäudes ist ein Laden geplant, in dem Eigenprodukte aus der Werkstatt verkauft werden. Außerdem sind moderne Computer-Arbeitsplätze für einen Online-Handel mit Büchern vorgesehen. Vorbild ist der Bücherwurm, der von der Feuchtwanger Werkstatt schon seit einigen Jahren erfolgreich betrieben wird. Einige der Beschäftigten, die in Dinkelsbühl starten, wechseln aus der Feuchtwanger Werkstatt. Der Name WestWerk soll der neuen Arbeitsstätte eine eigene Identität geben und das Arbeitsangebot an die Bedürfnisse der Menschen anpassen. Das WestWerk ist ein zertifiziertes Unternehmen und wird zukünftig auch mit externen Firmen zusammenarbeiten. Die Westmittelfränkische Lebenshilfe Werkstätten GmbH ist der erste Träger, der ein solches Arbeitsangebot in Dinkelsbühl ermöglicht.

Insgesamt 800 Quadratmeter umfasst das Areal des WestWerk in der Luitpoldstraße. Früher waren in dem Gebäude eine Drogerie und ein Supermarkt untergebracht.
19. Juli 2022

Eine Chance auf einen Arbeitsplatz!

Sieben Beschäftigte der Westmittelfränkische Lebenshilfe Werkstätten GmbH starteten im März 2021 den Kurs "Assistenz im Gastgewerbe". Vor kurzem bekamen die Teilnehmer bei einem offiziellen Festakt in Erlangen ihre offiziell anerkannten IHK-Zertifikate zu bestandenem Kurs überreicht. Ein Höhepunkt für die jungen Menschen, die mit dieser Fortbildung bessere Möglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erhalten sollen.

 

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Insgesamt konnten 28 Teilnehmende von Lehrgängen des „Zentrum für berufliche Bildung und Arbeit“ (zbba) ihre Abschlusszertifikate entgegen, die aus verschiedenen Lebenshilfen in Bayern kommen. Die neue Bildungseinrichtung zbba haben verschiedene Lebenshilfen gemeinsam gegründet, um Menschen mit Beeinträchtigung bessere berufliche Perspektiven zu bieten. Zum Kursangebot zählte neben „Assistenz im Gastgewerbe“ auch „Assistenz Lager und Verpackung“, „Assistenz Seniorenheim“ sowie „Assistenz Kindertagesstätte“. Offizielle Institutionen wie die IHK, die Fachakademie für Sozialpädagogik Nürnberg und die Hans-Weinberger-Akademie der AWO nahmen die Prüfungen ab.

„Die Zertifikate zeigen, dass ihr mehr könnt, als man euch zutraut. Sie sind eine Eintrittskarte für den allgemeinen Arbeitsmarkt", sagte Sabine Kopp, Leiterin des zbba, beim Festakt im Erlanger E-Werk.

Mit sieben Personen hatte die Westmittelfränkischen Lebenshilfe Werkstätten GmbH von allen Lebenshilfen die meisten Absolventen gestellt. Eine Person aus dieser Gruppe hat es bereits geschafft: der Außenarbeitsplatz eines jungen Mannes wurde in ein reguläres Arbeitsverhältnis über das Budget für Arbeit (BfA) umgewandelt.  

Der Gastro-Kurs war aber nur der Anfang und Ansporn für fünf weitere Beschäftigte aus der Lebenshilfe Ansbach, sich für den Lehrgang "Assistenz im Seniorenheim" zu melden. Sie sind in Pflegeheimen in Ansbach und Umgebung, Bad Windsheim sowie in der T-ENE der Lebenshilfe Ansbach beschäftigt. Auch hier wurde für eine Person bereits ein Außenarbeitsplatz geschaffen, der später in einen regulären Arbeitsplatz umgewandelt werden kann.

Feierliche Zertifikats-Übergabe im Erlanger E-Werk (von links): Sozialdienst Charlotte Wildung, der Lenkersheimer Werkstatt-Leiter Matthias Friedrich, Gerhard Herrmann, Werkstattleiter aus Brodswinden, Susanne Kittenbacher, Barbara Nicoletti, Erwin Sauerhammer, Patrick Babel, Denny Liebe, Geschäftsführer Dieter Bögelein, Benjamin Wick und Lea Croner.
07. Juli 2022

Gemeinschaftlich Wohnen in Dinkelsbühl

Der Ein- und Umzug in das neue Lebenshilfe-Haus am Standort in Dinkelsbühl ist so gut wie abgeschlossen. Das Gebäude vereint drei Einrichtungen. Neben den 24 Wohnheimplätzen gibt es sechs weitere Appartements, die an Klientinnen und Klienten des Ambulant Begleiteten Wohnens (ABW) vermietet sind. Sie leben weitgehend selbstständig, erhalten aber stundenweise Unterstützung durch Mitarbeitende des ABW. Außerdem gibt es im Haus eine Betreuung für Senioren, also vorrangig für Menschen, die aus dem Erwerbsleben bereits ausgeschieden sind und eine Tagesstruktur brauchen. Diese Einrichtung, T-ENE genannt, kann auch von externen Besuchern genutzt werden.

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Der Bereich des stationären Wohnens wird nicht mehr unter dem Begriff Wohnheim geführt, sondern "Gemeinschaftliches Wohnen genannt. Die Menschen werden zwar durchgängig betreut, können aber gleichzeitig ein möglichst selbstbestimmtes und selbstständiges Leben führen. Die Appartements der Bewohnerinnen und Bewohner sind großzügig gestaltet, sie verfügen über ein eigenes Badezimmer sowie einen Balkon. Jeder darf sein Zimmer so ausstatten wie gewünscht, eigene Möbel können mitgebracht werden. Auf Wunsch gibt es auch die Möglichkeit eine Küchenzeile einzubauen. Auf jeder Gruppe stehen aber auch Gemeinschaftsräume zur Verfügung, inklusive einer großen Küche. Auch hier steht die Beteiligung anstatt reine Versorgung im Mittelpunkt: Jede Wohngruppe kauft selbst ein und kocht zusammen, anstatt Essen zu liefern zu lassen. Die Wäsche wird zentral gewaschen, es besteht aber auch die Möglichkeit sich selbst um die eigene Wäsche zu kümmern. „Die Menschen, die hier leben, sollen die Möglichkeit haben so eigenständig wie möglich zu leben, wenn sie dies möchten. Gleichzeitig leben sie in einer Gemeinschaft und können Unterstützung annehmen“, erklärt Karin Neumeier, die die Leitung des Hauses übernommen hat.

Von den ersten Plänen bis hin zu Fertigstellung des Baus vergingen acht Jahre. Der Spatenstich fand 2019 statt. Das 4.800 Quadratmeter große Areal am Stauferwall ist ideal gelegen und erlaubt den Bewohnerinnen und Bewohnern am Stadtgeschehen teilzuhaben. Die Altstadt ist fußläufig erreichbar und auch Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in der Nähe. Ein Teil der Zugezogenen ist auf eigenen Wunsch aus den bestehenden Lebenshilfe-Häusern in Herrieden und Feuchtwangen nach Dinkelsbühl umgezogen. Andere sind aus dem familiären Umfeld weggezogen und leben zum ersten Mal in einer Gemeinschafts-Unterkunft. „Jetzt müssen sich die Menschen, die hier leben, wie auch die Mitarbeitenden neu zusammenfinden. Das ist ein ständiger Prozess“, sagt Karin Neumeier. Insgesamt wurden durch den Neubau 15 zusätzliche Vollzeit-Stellen geschaffen, die sich stundenmäßig aber auf mehr Mitarbeitende aufteilen werden.

Die meisten der Neu-Dinkelsbühler arbeiten in der Lebenshilfe-Werkstatt in Feuchtwangen. Demnächst steht für Wechselwillige noch ein weiteres Arbeitsangebot zur Verfügung. Die Westmittelfränkische Lebenshilfe Werkstätten GmbH eröffnet mit dem WestWerk eine Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderung in Dinkelsbühl. Die Lebenshilfe Ansbach ist damit angekommen am neuen Standort. „Wir wollen uns auch im Sozialraum Dinkelsbühl engagieren und Teil des Stadtlebens werden“, sagt der Lebenshilfe-Geschäftsführer Michael Breuker. „Das Haus soll eine Begegnungsstätte werden und bietet eine großartige Chance“, so der Geschäftsführer.  

Am neuen Standort gibt es 24 Plätze für Menschen mit Behinderung. Außerdem sechs frei vermietete Appartements sowie eine T-ENE, eine Tageseinrichtung für Menschen mit Behinderung nachdem sie aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind.
Rainer Krause und Nicole Schmidt sind aus dem Haus in Feuchtwangen nach Dinkelsbühl umgezogen. Den Arbeitsplatz mussten sie dafür nicht wechseln. Peter Hofmockel (im Hintergrund) zog von Herrieden in das Gemeinschaftliche Wohnen in Dinkelsbühl.